F.I.S.T. heißt Freies Individuelles Selbstverteidigungs Training oder Free Individual Selfdefence Training.
F.I.S.T. versteht sich als Selbstverteidigungssystem. Gegründet wurde F.I.S.T. 1993 durch Jörg Knust. Es ist also noch ein recht junger Verband. Seit Oktober 1996 ist F.I.S.T. ein eingetragener Verein, der europaweit tätig ist.
Beim F.I.S.T. Selbstverteidigungssystem zählt die Effektivität (Im Gegensatz zum Kampfsport kommt es hier nicht auf die Schönheit der Bewegung an) . Das System trainiert möglichst realitätsnahe Selbstverteidigungssituationen. Auch der Grundstock der Techniken wird sehr früh in Bewegung geübt, denn der Aggressor auf der Straße ist nicht bewegungslos. Der wichtigste Grundgedanke ist das Ausweichen und Vermeiden von Selbstverteidigungssituationen. Als oberste Regel gilt im Taining und bei Prüfungen immer die Verhältnismäßigkeit der Mittel. Aus diesem Grund werden alle F.I.S.T.-Mitglieder auch theoretisch geschult. Zu jeder Prüfung gehört ein Theorieteil.
In diesem System sind alle Techniken erlaubt. Jeder sollte die für sich am besten geeignetsten Techniken annehmen und weiterentwickeln. Die Vielfalt der angebotenen Techniken macht es einfacher, in verschiedenen Lebenssituationen überraschender für den Aggressor zu reagieren. Es gibt keinen starren Trainingsablauf. Jeder, egal ob Schüler oder Instructor, kann Verbesserungsvorschläge oder eigene Lösungen für eine Situation in das System einbringen.
Der Kerngedanke von F.I.S.T. ist die ständige Weiterentwicklung, da sich die Gesellschaft, Kriminologie und das Täter-Opfer-Verhalten ständig ändert. Darum ist auch die Prüfungsordnung kein starres Gebilde. Sie ist an alters- und geschlechtsspezifische Bedingungen anzupassen. Der Realitätsgedanke wird in F.I.S.T. gelebt durch Nachstellen von tatsächlich stattgefundenen Situationen. Da kann sich jeder erproben und für sich die Situation durchleben. Ebenso wird die verbale Situationsbewältigung trainiert, denn viele Situationen lassen sich ohne Gewalt lösen.
Es ist oft angebracht, Schwäche zu zeigen und dadurch Stärke zu demonstrieren.
Jedes F.I.S.T.-Mitglied wird psychologisch auf die verschiedensten Lebenssituationen vorbereitet. Die Instructoren sind aufgefordert, sich ständig weiterzuentwickeln, dies erfordert ein hohes Maß an Freizeiteinsatz. Der Besuch der Trainerweiterbildungslehrgänge ist unerlässlich.
Graduierungen und Prüfungsvoraussetzungen im F. I. S. T.
Die Graduierungen im F.I.S.T.-System sind 1. – 9. Grad (Schüler, Gurtfarbe rot) und 10. – 12. Grad (Schwarzgurt, Gurtfarbe rot-schwarz).
Bei den nachfolgend angegebenen Stundenzahlen handelt es sich um im Paß nachgewiesene Mindeststundenzahlen ( Maßeinheit 60 min. ) Die Teilnahme an Lehrgängen und Veranstaltungen wird durch den Lehrgangsleiter stundenmäßig angerechnet und in den Paß eingetragen. Nachfolgend nun eine grobe Übersicht zu den einzelnen Graduierungen, nähere Informationen geben die Trainer.
Lizenzen im F.I.S.T.
Instructor-Lizenz | |
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Instructor | dauerhafter Trainingsbetrieb, mind. 6. Grad |
Instructor Basic A | Kurstrainer Frauen SV A-Kurs |
Instructor Basic F | Kurstrainer Frauen SV F-Kurs |
Instructor-Lizenzen werden mit Registriernummern, Urkunden und Paßeintrag vergeben. Die Lizenzen sind zeitlich auf zwei Jahre begrenzt und geben zu verstehen, daß der Ursprungsgedanke der F.I.S.T.-Schulung verstanden wurde. Eine Verlängerung muß beantragt werden.
Prüfer-Lizenz | ||
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Prüfer C-Lizenz | Prüfungen bis 5. Grad | Prüfergrad mind. 7 |
Prüfer B-Lizenz | Prüfungen bis 8. Grad | Prüfergrad mind. 10 |
Prüfer A-Lizenz | Prüfungen bis 10. Grad | Prüfergrad 12 |
Prüfer A1 | Alle Prüfungen, Einstufungen, Chiefinstructor |
Prüfer-Lizenzen werden mit Registriernummern, Stempel, Urkunden und Paßeintrag vergeben. Bis auf A1 sind alle Prüfungsberechtigungen national begrenzt. Die Lizenzen sind zeitlich auf zwei Jahre begrenzt.
Die F.I.S.T.-Trainer des Taekyon Detmold | |
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Robert Chwalek | 11. Grad F.I.S.T./10. Grad W.S. |
Wolfgang Kohl | 8. Grad F.I.S.T. |
Dietmar Möller | 9. Grad F.I.S.T. |
Sigrid Niederhöfer-Siegmann | 6. Grad F.I.S.T. – Basic-A-Instructor |
Charlotte Carls | Basic-A-Instructor |
Patrick Frey | 7. Grad F.I.S.T. |
Lucas Habermann | 6. Grad F.I.S.T. / 4. Grad W.S. |
Trainingsinhalte sind u. a. der Gassenlauf, wobei der Teilnehmer durch eine enge Gasse gehen und sich gegen einen oder mehrere Aggressoren zur Wehr setzen muss.
Auch bei der Raumdurchquerung sieht sich der Teilnehmer einem oder mehreren Aggressoren gegenüber.
Die Nothilfe ist ebenso Bestandteil des Trainings wie SV am und im Auto, im Bus oder auf der Parkbank. Auch der Nachhauseweg im dunklen Park oder im Parkhaus wird immer wieder verschieden geübt.
Beim sogenannten Spießrutenlauf und dem Hebelgestirn sieht sich der Trainierende auch mehreren beweglichen Aggressoren gegenüber.
Die Situationslehre bearbeitet das Verhalten in bedrohlichen Situationen.
Auch die Theorie ist ein wichtiges Element des Trainings; die erlaubten Hilfsmittel der Verteidigung werden vorgestellt und mit ihnen wird regelmäßig trainiert.